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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 25

1895 - Leipzig : Voigtländer
25 - in langem Zuge die Bischfe, bte und die ganze Geistlichkeit mit ihren Stenern. Des Knigs Angst wuchs. D, la uns nietiersteigen," stammelte er, und uns unter die Erde verbergen vordem Zornantlitz dieses furchtbaren Feindes!" Der Franke sprach: Wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde aufstauen siehst, dann erwarte, da Karl kommt." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Als sie sich nherte, sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine eiserne Lanze hoch in der Linken und das mchtige, nie bezwungene Schwert in der Rechten. Auch fein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streitro schien von Eisen zu sein. Fast ebenso war sein ganzes Heer gerstet. Die Strae, das ganze Feld war mit eisernen Mnnern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. Wie htte der Langobardenknig einem solchen Feinde widerstehen knnen? 4. Krieg gegen die Araber in Spanien. Als Karl zu Paderborn im Sachsenlande einen Reichstag hielt, wurde er von einem spanischen Statt-Halter gegen den maurischen Herrscher zuhilfe gerufen. Er eroberte das nrdliche Spanien bis zum Ebro, die sptere spanische Mark, kehrte dann aber wegen eines Ausstandes der Sachsen um. Auf dem Rckzge verlor er in den pyrenischen Gebirgsthlern von Roncesvalles durch einen feindlichen berfall einen Teil seines Heeres und den Markgrafen Roland. Die Sage berichtet: Als Roland, der gewaltige Held, von vier Speeren zum Tode verwundet war, nahm er sein herrliches Schwert Duranda, und schlug aus allen Krften aus einen Marmorstein; denn er wollte es lieber zertrmmern, als den Arabern berliefern. Aber das Schwert spaltete den Stein und wurde nicht einmal schartig. Alsdann ergriff er sein helltnendes Horn Olivant und stie mit solcher Kraft hinein, da es in der Mitte brach und die Adern an Rolands Halse zerrissen. König Karl, der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden tot daliegen und beweinte ihn bitterlich. 5. Krieg gegen die Avaren. Der Herzog Tassilo von Bayern, den Karl zur Unterwerfung gezwungen hatte, suchte seine Unabhngigkeit wieder zu erkmpfen, indem er sich mit den Avaren verbndete, einem ruberischen, den Hunnen verwandten Volke, das sich stlich von Bayern in den Donaulndern ausgebreitet hatte. Karl setzte den abtrnnigen Tassilo ab, schickte ihn ins Kloster und hob die Herzogswrde in Bayern auf. Dann griff er die A v a r e n in ihrem eigenen Lande an und trieb sie bis hinter die Raab zurck; ihr Hauptfestungswerk, der groe Ring" zwischen Thei und Donau, in welchem unermeliche zusammengeraubte Schtze aufgehuft lagen, wurde erstrmt, und in dem eroberten Lande die stlich e Mark (sterreich) errichtet. 6. Kriege gegen die Slaven und die Dnen. Durch einen Krieg mit den Slaven, welche die während der Vlkerwanderung verlassenen ostdeutschen Lnder eingenommen hatten, sicherte Karl die Ostgrenze des

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 111

1891 - Leipzig : Voigtländer
111 Zuge die Bischfe, bte und die ganze Geistlichkeit mit ihren Dienern. Des Knigs Angst wuchs. D, la uns niedersteigen/' stammelte er, und uns unter die Erde verbergen vor dem Zornantlitz dieses furchtbaren Feindes!" Der Franke aber sprach: Wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde auf-starren siehst, dann gewarte, da Karl kommt." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete-Als sie sich nherte, sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine eiserne Lanze hoch in der Linken und das mchtige, nie bezwungene Schwert in der Rechten. Auch sein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streitro schien ganz von Eisen zu sein. Fast ebenso war auch sein ganzes Heer gerstet. Die Strae, das ganze Feld war mit eisernen Mnnern bedeckt und die Schwerter blitzten in der Sonne. Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke- Wie htte der Langobardenknig einem folchen Feinde widerstehen knnen? 3. Krieg gegen die Araber in Spanien. Als Karl zu Paderborn im Sachsenlande einen Reichstag hielt, wurde er von einem spanischen Statthalter zuhilfe gegen den maurischen Herrscher gerufen. Er eroberte das nrdliche Spanien bis zum Ebro die sptere spanische Mark kehrte dann aber wegen eines Aus-standes der Sachsen um und verlor aus dem Rckzge in den pyrenischen Gebirgsthlern von Roneesvalles durch einen feindlichen berfall einen Teil seines Heeres und den tapferen Markgrafen Roland. Die Sage berichtet: Als Roland, der gewaltige Held, von vier Speeren zum Tode verwundet war, nahm er fein herrliches leuchtendes Schwert Durand und schlug aus allen Krften auf einen Marmorstein, denn er wollte es lieber zertrmmern, als den Arabern berliefern. Aber das Schwert spaltete den Stein und wurde nicht einmal schartig. Alsdann ergriff er sein helltnendes Horn Olivant und stie mit solcher Kraft hinein, da es in der Mitte brach und die Adern an Rolands Halse zerrissen. König Karl, der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden tot daliegen und beweinte ihn bitterlich. 4. Krieg gegen die Avaren. Der Herzog Tassilo von Bayern, den Karl zur Unterwerfung gezwungen hatte, suchte seine Unabhngigkeit wieder zu erkmpfen, indem er sich mit den Avaren verbndete, einem ruberischen, den Hunnen verwandten Volke, das sich stlich von Bayern in den Donaulndern aus-gebreitet hatte. Karl setzte den abtrnnigen Tassilo ab, schickte ihn ins Kloster und hob die Herzogswrde in Bayern auf. Dann griff er die A v a r e n in ihrem eigenen Lande an und trieb sie bis hinter die Raab zurck; ihr Hauptfestungswerk, der groe Ring" zwischen Thei und Donau, in welchem unermeliche zusammengeraubte

3. Das Mittelalter - S. 103

1893 - Leipzig : Dürr
— 103 — lieferten festhielten, aber nach und nach darin erstarrten. Ebenso erging es zuletzt dem Manrenreiche in Spanien, auch hier erlosch die Begeisterung und Kampflust. Dies hatte zur Folge, daß die Christen aus deu nordischen Gebirgen wieder hervorkamen und erobernd in der Halbinsel vordrangen. So entstanden die Reiche Asturien, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien und von Portus Cale (Oporto) aus Portugal. Unter jahrhunbertlangen Kämpfen mit beit ungläubigen Mauren bilbete sich in ihnen ein religiöses Helbentum ans und ein feierlicher Ernst (die spanische Granbezza), der sich freilich nicht selten mit religiöser Unbulbfamkeit paarte. Ein gewaltiger Vertreter biefer heroischen Kämpfe ist der Cib (Herr), Don Robrigo Diaz, Graf von Vivar. Unter brei kastilischen Königen kämpfte er gegen die Mauren und verrichtete solche Thaten, daß ihn die Sage als den größten Helden feierte. Er starb im Jahre 1099 in Valencia, das er sich erobert hatte.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 41

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
41 sich an den Frankenknig als den natrlichen Schutzherrn des von Pippin gegrndeten Kirchenstaates um Hilfe. Karl zog eilends der die Alpen, belagerte und eroberte Pavia, nahm Desiderins gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Das Longobardenreich vereinigte er mit dem Franken-reiche, setzte sich die lombardische Krone auf und nannte sich fortan König der Frauken und Longobarden (774). Er zog auch nach Rom und besttigte die Stistnug Pippins.r) Ans dem Reichstage zu Paderborn erschien eine maurische Gesandt-schast des Statthalters von Saragossa in Spanien und bat Karl um Hilfe gegen den Kalifen von Cordova Abd er Rhaman I. Karl glaubte, die Gelegenheit, sein Reich nach Sdwesten weiter auszudehnen und in dem eroberten Lande das Christentum wieder auszurichten, drfte er nicht unbenutzt vorbergehen lassen. Er zog der die Pyrenen und unterwarf das Land bis an den Ebro, mute es jedoch bald wieder rumen, weil ihn ein neuer Ausstand der Sachsen zurckries; erst fein Sohn Ludwig grndete fpter zwischen den Pyrenen und dem Ebro die spanische Mark (778). Auf dem Rckzge Karls soll die Nachhut des Heeres in dem Tale Roncesvalles berfallen und der Held Roland gettet worden stin.2) Der Bayernherzog Tassilo wollte sich der'oberhoheit Karls nicht unterwersen, hatte die Heeressolge verweigert und sich mit den Mvarels verbunden. Er wurde von Karl abgesetzt und zum Tode verurteilt, jedoch begnadigt und in ein Kloster geschickt (7?8). Die Herzogs-wrde wurde abgeschafft und das Land, in Gane eingeteilt. Die Avaren, die in ihrer Lebens- und Kriegsweife den Hunnen glichen, hatten sich an der Thei niedergelassen, fielen wiederholt in die Grenzgebiete ein und. bedrngten die Bewohner. Unter Leitung von Karls Sohn Pippin zogen (791 - 796) drei groe Heere gegen die Avareil, erstrmten ihre ringfrmigen Verschanzungen und eroberten eine solche Meuge geraubter Schtze, besonders an Edelmetall, da vorber-gehend der Wert des Silbers im Frnkenreiche um ein Drittel fiel. In der avarischeu Mark oder Ostmark sind die Ansnge des sterreichischen Staates zu sucheu. Die Slaveu, welche nach der Vlkerwandernug aus dem fernen Rußland herangezogen waren und sich in den von den Deutschen verlassenen Gegenden niedergelassen hatten, waren bis zur Elbe vorgedrungen 3) Simrocks Gedicht: Der eiserne Karl". 2) Das Rolandslied vom Pfaffen Konrad; die Gedichte: Klein Roland" und Rolands Schildtrger" von Uhland.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 35

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 35 Nun riefen ihn 773 Verwickelungen mit den Langobarden nach Italien. Er hatte auf Betreiben seiner Hutter des Desiderius Tochter geheiratet, aber nach einjähriger Ehe verstoßen. Darüber erbittert wollte Desiderius Papst Hadrian I. zwingen, die unmündigen Söhne Karlmanns, dessen Witwe zu ihm geflüchtet war, zu Königen zu salben. Auf Hadrians Hilferuf eilte Karl herbei, eroberte Pavia, nahm Desiderius gefangen und schickte ihn in ein Kloster, erneuerte den Bund mit dem Papst und nahm den Titel „König der Langobarden61 an (774). Indem Karl seinen Sohn Pippin zum König von Italien ernannte, ließ er dem Reiche eine gewisse Selbständigkeit; indessen bürgerten sich fränkische Einrichtungen bald ein. Ein infolge des langobardischen Krieges ausgebrochener Aufstand der Sachsen bewog Karl zu einem neuen Kriege, dessen Ziel ihre völlige Unterwerfung und Bekehrung war. Wiederholte Siege ermöglichten ihm (777) die Abhaltung eines Reichstages in Paderborn, wo sich die Sachsen massenhaft taufen lassen mußten. Gesandte des gegen seinen Herrn, den Ghalisen von Cordoba, empörten Statthalters von Barcelona und G-erona, die hier erschienen, veranlaßten Karl 778 zu einem Zuge nach Spanien; er endete mit einem Mißerfolge, der Vernichtung der Nachhut des Heeres in den Pyrenäen, — unter den Toten befand sich Hruodland (Roland), der Held der Sage von der Schlacht bei Roncesvalles —; erst in späteren Kämpfen wurde der Landstrich s. der Pyrenäen unterworfen und die spanische Mark eingerichtet. Die Nachricht von Karls Unfall reizte die Sachsen zu einem neuen Aufstande, an dessen Spitze der Westfale Widukind, vielleicht schon früher die Seele aller Kämpfe^ trat. Aber neue Siege Karls schmetterten die Empörung nieder ; wurde die fränkische Verfassung eingeführt; blutigö Vergeltung traf die Abtrünnigen. Das bewog die Sachsen zu einem neuen Verzweiflungskampfe; zur Heeresfolge gegen die Sorben aufgeboten, vernichteten sie ein fränkisches Heer am Süntel. Zornerfüllt eilte Karl herbei, ließ zu Verden a. d. Aller, wie es heißt, 4500 Aufständische an einem Tage enthaupten — Widukind war zu den 3*

6. Geschichte der neuesten Zeit - S. 38

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
38 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. fr die Englnder unzugnglich machen. Eine Gelegenheit dazu bot sich alsbald. 3. König Karl Iv. von Spanien hatte zugunsten seines Sohnes ab-danken mssen. Vater und Sohn verklagten einander bei dem Kaiser. Da begab er sich nach Bayonne und lud beide vor sich. Sie berhuften einander in seiner Gegenwart mit Schmhungen, und er bewog einen nach dem andern, auf die Krone zu verzichten. Darauf machte er seinen ltern Bruder Joseph zum König von Spanien und an seiner Stelle seinen Schwager Joachim Mrat zum König von Neapel. Auch in Spanien begannen die Franzosen, unbekmmert um die Neigungen und Wnsche der Einheimischen, ihre neuen Lebens- und Ver-waltungsformen einzufhren. Da flammte denn im ganzen Land ein grimmiger Aufstand empor, unter englischer Fhrung, mit englischem Gelde, ein Kampf, wie ihn Napoleon noch nicht erlebt hatte: im Kleinkrieg (guerilla) machten sich die Spanier, von ihren Geistlichen gespornt und geleitet, jeden Vorteil zunutze, den ihnen ihr Land bot mit seinen unzhligen und unbersichtlichen Schluchten. Diese unaufhrlichen kleinen berflle und Beschieungen aus sichern Hinterhalt entmutigten allmhlich die Rhein-bundtruppen, die Napoleon mit Vorliebe auf diesen mrderischen Kriegs-schauplatz sendete. In Andalusien mute ein ganzes franzsisches Heer die Waffen strecken; die geschlagene und gefangene Besatzung Portugals be-frderten englische Schiffe in die Heimat. Die Städte Valencia und Saragossa verteidigten sich mit zhem Heldenmut, wie im Altertum Sa-gunt und Numantia. König Joseph vermochte sich in Madrid nicht zu halten; Napoleon fhrte ihn persnlich nach kurzem, erfolgreichem Feldzuge zurck. Aber der Krieg hrte darum nicht auf: in uneinnehmbaren Befestigungen wies der englische General Wellington alle Angriffe der franzsischen Heere zurck. 5. Der Krieg mit sterreich 1809. 1. Bevor Napoleon nach Spanien ging, l^atte er in Erfurt eine glnzende Frstenversammlung veranstaltet: da suchte er den Zaren an seiner Seite festzuhalten und durch unerhrte Prachtentfaltung wie durch die Leistungen seiner Schauspieler, namentlich des gefeierten Talma, die Deutschen zu gewinnen; Wieland und Goethe wurden mit groer Aus-Zeichnung empfangen. Vergebens aber hatte er bei diesem Feste den Kaiser Franz erwartet. Denn sterreich rstete sich lngst zu einem neuen Waffengang, zu dem die franzsischen Mierfolge in Spanien gerade jetzt anlockten; auch auf Preuens Beistand machte man sich Hoffnung. Erzherzog Johann,

7. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
60 er nach Frankreich: da bestimmten ihn zwei kastilische Groe (Eran-den), in die Dienste ihrer Knigin Isabella zu treten, die mit ihrem Gatten, König Ferdinand von Aragonien, Granada belagerte, die letzte Burg des Islam. Erst nach Eranadas Fall konnte Isabella ihm Geld und Schiffe anweisen. 2. Mit drei Fahrzeugen segelte er, nachdem alle Teilnehmer der Reise gebeichtet und das Abendmahl genommen hatten, aus dem anda-lusischen Hafen Palos und von den Kanarien ab immer nach Westen. Das Schisfsvolk tuschte er der die Entfernungen, mit immer grerer Mhe beschwichtigte er seine Klagen. Tag und Nacht stand der Held beobachtend auf dem Verdeck. Endlich erscholl der Ruf: Tierra, tierra!", und die Kanonen begrten die Insel Guana-hani, wahrscheinlich die Watlings-Insel in der Bahama-Gruppe. Mit nassen Augen stimmte Columbus das Tedeum an und betrat am Morgen des 12. Oktobers mit Fahne und Degen in der Hand das Ufer der Erlser-Insel" (San Salvador). Von diesem Augenblick an war er nach der Zusage der Knigin Don Colon, Admiral und Vizeknig. 3. Die Indianer" waren zutraulich wie Kinder. Als das Admiralsschiff an der Kste Kubas scheiterte, halfen sie die Schiffs-gter bergen; es fehlte kein Nagel. Ihre zeltartigen Htten waren mit Stroh oder Palmblttern gedeckt; aus Mais, Maniok und Pams-wurzeln bereiteten sie ihre Speise. Sie besaen schon Wasserleitungen, kannten aber das Eisen noch nicht; mit Steinxten und Messern aus Muscheln schnitzten sie Gtzen und Hausrat. Gefe machten sie aus Krbissen, Stricke aus Agave-Fasern. Feuer erzeugten sie durch Drehung eines Stabes zwischen zusammengebundenen Hlzern; damit hrteten sie die Spitzen ihrer Stbe, ihrer einzigen Waffe, und hhlten Baumstmme zu Booten (Canoes) aus. Haustiere kannten sie noch nicht. Ihre Freude waren Waffentnze und der Fang von Enten und Papageien. Die hher entwickelten Kariben trieben Menschenraub und fraen ihre Feinde in kannibalischem" Zorn aus. 4. Nach einer Forschungsfahrt an den Ksten Kubas und Haitis, das er Espavola, Klein-Spanien, hie, kehrte der Admiral heim. Sevilla empfing ihn mit Glockengelute und Kanonendonner, das Knigspaar mit ausgesuchten Ehrenbeweisen. In heller Entdecker-freut)e schilderte er die Schnheit und Flle der Neuen Inseln", und golddurstige Abenteurer strmten herbei, um an der zweiten

8. Geschichte des Mittelalters - S. 20

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
20 Das Christentum und das Kaiserreich. 3. Xeres und Tours. 1. Die geistlichen und weltlichen Leiter der mohammedanischen Welt waren die Nachfolger des Propheten, die Kalifen. Sie er-oberten binnen weniger Jahrzehnte Asien bis nach Indien, gypten und den Nordrand Afrikas. Ihre Flotte beherrschte das Mittelmeer. 2. Von Nordafrika aus fhrte Tarik bei dem Felsen, der noch heute Berg des Tarik (Dschebel-al-Tarik, Gibraltar) heit, seine Scharen nach Spanien. Die Westgoten waren durch Glaubensstreit und Auf-stnde des Adels geschwcht. So erlag ihr Reich in der mehrtgigen 711 Schlacht bei Teres. König Roderich verschwand nach heldenmtigen Taten; seine Krone und sein Ro Orelia, seine Kleider und Stiefel fand man am Ufer des Euadalete, der bei Cadiz mndet. Von seinem Schlosse zu Toledo wehte die grne Fahne des Propheten. Die Goten unterwarfen sich; eine kleine Schar wahrte in den Bergen Asturiens ihre Freiheit und ihren Elaubenseifer und vererbte sie den gleichgesinnten Nachkommen. 3. Auch im sdwestlichen Gallien faten die Mauren" Fu. Der Emir (Statthalter) Abdurrahman wollte sogar nach Italien dringen, um Mohammeds Namen vor dem Vatikan ausrufen zu lassen. Die Franken schienen verloren wie die Westgoten. Schon rckte der Emir gegen ihr Heiligtum, die Kirche des heiligen Martin zu Tours. Da eilte Karl, den man spterhin Martell, d. h. den Hammer, nannte, mit christlichen Scharen herbei; in der siebentgigen Völker- 732 schleicht zwischen Tours und Poitiers erlag die arabische Reiterei der frnkischen Tapferkeit. Abdurrahman fiel; das Christen-tum war gerettet durch deutschen Heldenmut. 4. Unter den Kalifen von Crdova wurde Spanien ein selb-stndiges Reich. Erst nach Jahrhunderten voll blutiger Kmpfe gelang es den Spaniern, es zu vernichten. Aber das Andenken der Musel-mnner erhalten ihre Denkmler. Eine ihrer stattlichsten Moscheen ist in den heutigen Dom zu Cordova umgewandelt, und in den Trmmern der Knigsburg Alhambra bei Granda fhlt sich die Seele des Be-suchers noch jetzt hinbergezaubert in die Mrchenpracht des Morgen-landes. 4. Pippin und Karl der Groe. 1. Gleich ihrem Ahnherrn Chlodwig waren die Merowinger ein hochbegabtes, kraftvolles Geschlecht. Aber im Kampfe mit ihrem trotzigen Adel schndeten auch sie sich durch Tcke und Grausamkeit,

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 177

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
177 Karl der Große. herrschte die gesummte fränkische-Monarchie allein und ungetheklt. Karlmanns Witwe, Gerberg, floh mit Ihren zwei unmündigen 76g — Söhnen zu Desiderius, dem Könige der Lombardei. 814^- Ein alter Haß und Groll entzweiete die Franken und S a ch- *0 sen. In ihren Wohnsitzen, von der Lippe nach der Ems, We- ser bis jenseits der Elbe waren diese vor feindlichem Angriffe ge- schützt durch unzugängliche Sümpfe und Moorgegenden und vor- nehmlich durch die Tapferkeit ihres Arms; wahrend sie andern, bald als Seeräuber, bald als Genossen irgend eines beutelustigen Häuptlings Unbill und Schaden zufügten. Das Christenthum -* - hatte bei ihnen noch nicht Eingang gefunden, sondern, nach ver- erbter Sitte ihrer Vater, opferten sie noch in Hainen und aufberges- höhen ihrem heiligsten Götzen, der Zrmensul, und dem Wodan. Wider sie beschloß Karl, der Frankenkönig, nach einer zu Worms gehaltenen Versammlung, Krieg, der nur nach 32 Jahren been- 772 digt werden sollte. Rasch drang er vor bis zur Weser, zerstörte die Jrmensul, erhielt von den Sachsen das Versprechen der Unterwürfigkeit und zwölf Geiseln. Lange konnte er nicht wellen, denn schon rief ihn der Papst Hadrian zu Hülfe gegen den Lom- . bardenkönig D esid erius, welcher selbigen hart bedrängte, weil er sich geweigert Karlmanns Söhne zu Königen zu salben. - Auf zwei Straßen zog Karl über den großen St. Bernhard und über den Mont Cenis nach Italien, belagerte Desiderius zu Pavia," zwang ?73 ihn zur Uebergabe und machte dem lombardischen Reiche ein En- 77# de. Seine Abwesenheit benutzend, sielen die Sachsen im Fran- kenreiche ein, Karl erschien und bald mußten sie sich, nach mehr- fachen Verlusten, aufs neue unterwerfen. Rotgaud, der Herzog 77s von Friaul, hielt diesen Augenblick für günstig die Lombardei zu befreien, erhob sich, erfuhr aber bereits den Zorn des rächenden Siegers, der schon wieder in Italien war, als er diesen kaum von dem begonnenen Wagnisse benachrichtigt glaubte. Karl wollte eben,77s nach Rom ziehen, da kamen Boten aus Deutschland, ihm einen abermaligen Ausstand der Sachsen zu melden. Flugs stand er an der Sieg, die Sachsen gelobten Gehorsam und viele ließen sich sogar taufen. Karl hielt zu Paderborn, im Sachsenlande, einen Reichstag, da erschienen die Emirn von Saragossa und Huesca, 777 Jbin al Arab und sein Sohn Jusuf, seine Hülfe wider den Ueber- muth ihres Chalifen Abderrahman anzuflehen. Ehre und Glau- benseifer, gegen die Feinde des Christenthums zu fechten, forderten den fränkischen Helden auf zu willfahren. Im folgenden Jahre hatte er die Pyrenäen überschritten, die christlichen Fürsten der 778 nördlichen Provinzen Spaniens mehrten seine Streik, Pampelona, Saragossa, Barcellona, ergaben sich; die Lande bis an den Ebro wurden dem fränkischen Reiche, unter dem Namen der spanischen Mark, beigefügt und nur auf seinem Rückzuge fügten ihm die Basken, ein wildes Bergvolk der Pyrenäen, einigen Schaden zu.

10. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 70

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Älhambia Äranada (Nach einer Photographie der Pltutdflloli'tfo., Zürich ) Llus der südlichen Randzone Spaniens. Granada, (>50 in. Tie Alhambra, das letzte Bollwerk der Mauren in Europa, erhebt sich an den Ausläufern der Sierra Nevada und erregt noch heute durch die Zahl und Pracht ihrer Moscheen, Paläste, Säle und Höse (der „ Vöwenhos") die Bewunderung aller Reisenden. Kranada selbst, „die Stadt der Granaten", liegt in einem wasserreichen und fruchtbaren Hochtal, der Bega von Granada. Einst die Residenz maurischer Fürsten, ist die Stadt heute still und mir von geschichtlicher Bedeutung. (Jlnrt) einer Photographie der Phologlol' (?o, ^Üricfi.) Ans der östlichen Randzone Spaniens. Ter Palmenmald von Elche^bei Alicante, der einzige in Europa, hat etwa 7(» Ooti Stämme und gibt dem sonst kahlen Hügelgelände der Stadt das 'Ansehen einer afri- kanischen Läse. Tie Stadt Elche E.) treibt Handel mit Tatteln und gebleichten Palmblättern, die zum Palmenfest in Spanien und im Auslande ausgeführt werden.
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